Page 13 - Kiebitzmarkt Bergen - Journal Herbst 2025
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Fledermäuse


                                                                     gehören zu den faszinierendsten, aber oft übersehenen Gäs-
                                                                     ten im Garten. Die meisten heimischen Arten sind auf eine
                                                                     insektenreiche  Umgebung  angewiesen  und  nutzen  den
                                                                     Spätsommer und Frühherbst, um sich die notwendigen Fett-
                                                                     reserven für den Winter anzufressen.

                                                                     Da natürliche Quartiere wie alte Baumhöhlen, lose Dachzie-
                                                                     gel oder Felsspalten immer seltener werden, sind künstliche
                                                                     Fledermausnistkästen eine wertvolle Hilfe. Diese werden am
                                                                     besten in drei bis vier Metern Höhe, wettergeschützt und mit
                                                                     freiem Anflug montiert.

                                                                     Flachkästen  mit  schmalem  Einschlupfspalt  sind  besonders
                                                                     geeignet, da sie nicht nur den Fledermäusen zusagen, son-
                                                                     dern gleichzeitig Schutz vor Fressfeinden wie Mardern bie-
                                                                     ten. Die Innenseiten sollten rau oder mit Rillen versehen sein,
                                                                     damit sich die Tiere problemlos festhalten können.








                                                                    Vögel

                                                                    wiederum sind im Herbst vor zwei großen Aufgaben gestellt:
                                                                    Zugvögel machen sich auf den Weg in wärmere Gefilde, wäh-
                                                                    rend Standvögel und Kurzstreckenzieher in unseren Gärten
                                                                    bleiben und sich auf die knappe Nahrungszeit vorbereiten.

                                                                    Ein  vogelfreundlicher  Garten  bietet  jetzt  Beerensträucher,
                                                                    samenhaltige Stauden und Laub, in dem sich Insekten ver-
                                                                    stecken. Viele Vogelarten  nehmen  Nistkästen  nicht  nur  zur
                                                                    Brutzeit im Frühling an, sondern nutzen sie auch als geschütz-
                                                                    ten Schlafplatz im Winter. Das Reinigen der Kästen im Herbst
                                                                    entfernt alte Nester, Parasiten und Pilzsporen und erhöht die
                                                                    Chancen, dass sie im Frühjahr erneut belegt werden.








             Ein tierfreundlicher Herbstgarten


             Dieser muss nicht perfekt aufgeräumt sein, im Gegenteil: Laub-  Die Tiere danken es mit ökologischen Leistungen: Fledermäuse
             haufen, Totholz, Steinhaufen oder ungeschnittene Stauden bieten   halten die Insektenpopulation im Gleichgewicht, Igel vertilgen
             wertvollen Lebensraum für Insekten, Amphibien und Kleinsäu-  Schnecken  und  andere  Schädlinge  und  Vögel  tragen  zur  Sa-
             ger. Wer zusätzlich gezielt Schutzbauten wie Fledermausnistkäs-  menverbreitung bei. So entsteht ein Kreislauf, der den Garten
             ten oder Igelhäuser mit Rattenklappe einsetzt, schafft nicht nur   lebendig, gesund und ökologisch stabil hält und das nicht nur
             Zuflucht, sondern sorgt aktiv für mehr Artenvielfalt.   im Herbst, sondern das ganze Jahr über.




















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