Page 46 - Kiebitzmarkt Bergen - Heimtier 162 Maerz-April 2025
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                                                                MANAGEMENT


                                                                 EINER NARKOSE




                                                                Anästhesie bei Hunden
                                                                und Katzen



                                                              Wünschen wir uns auch für unsere Vierbeiner
                                                             eine möglichst dauerhafte Gesundheit, kann im
                                                            Leben unserer tierischen Freunde durchaus auch
                                                           einmal eine Operation oder Untersuchung erfolgen,
                                                         die eine Narkose der Tiere erforderlich macht. Doch wie
                                                      funktionieren moderne Narkosen heutzutage überhaupt?






           st der Besuch bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin erforderlich,   austrocknen, wird die Hornhaut durch die Gabe eines Augengels
         Ikönnen für gewisse Maßnahmen und kleinere Eingriffe Kurz-  geschützt.
          narkosen  notwendig  sein.  Diese  erfolgen  mit speziellen  Betäu-  Heutzutage sind unterschiedliche Narkosemittel im Einsatz, die
          bungsmitteln, die zwar oft nicht so stark schmerzlindernd wirken,   häufig miteinander kombiniert werden. Sie ergänzen sich in ihren
          dafür aber wenig Nebenwirkungen aufweisen.        Wirkungen, wodurch Medikamentenmengen und Nebenwirkungen
          Steht bei einem Vierbeiner eine aufwendigere oder längere Operation   reduziert werden können.
          an, so wird die Narkose vorab sorgfältig geplant und im Idealfall
          von einer Anästhesiefachkraft durchgeführt bzw. begleitet. Zur   STATIONÄRE AUFWACHPHASE
          Überwachung gehören die Messung von Herz-, Puls-, Atemfrequenz   Unter klinischer Beobachtung beginnt im Anschluss an die OP die
          und Körpertemperatur sowie der Sauerstoffsättigung im Blut.  Aufwachphase der Tiere. Es erfolgt eine gründliche Überwachung der
          Da über die Leber und die Niere der Abbau und die Ausscheidung   Patienten, dabei werden regelmäßig Kreislauf, Atmung und Körper-
          der gängigen Narkosemittel erfolgt, sollte insbesondere bei älteren   temperatur kontrolliert. Können die Vierbeiner in der Regel nach
          Tieren vorab eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um die   ein paar Stunden nach Hause, gilt es, den tierischen Patienten ge-
          Funktion der Organe zu überprüfen. Zudem gilt es, Herz und Kreis-  nügend Ruhe und eine stressfreie Umgebung zu schaffen, um sich
          lauf der Tiere zu kontrollieren, denn während einer Narkose kann   im besten Fall schnell erholen zu können und bald wieder fit für
          durchaus der Blutdruck massiv absinken.           gemeinsame Aktionen zu sein.

          NAHRUNGSKARENZ
          Zirka zwölf Stunden vor einem erforderlichen Eingriff sollten die
          vierbeinigen Patienten kein Futter und etwa zwei Stunden vor der
          Operation kein Wasser mehr erhalten. Der Grund ist, dass Narkose-
          mittel zu Erbrechen führen können, und das Erbrochene aufgrund
          des fehlenden Schluckreflexes in die Lunge gelangen könnte. Aus-
          nahmen bilden Kleintiere, die nicht fasten dürfen.

          BERUHIGUNG UND NARKOSE
          In der Regel werden die Vierbeiner zunächst medikamentös
          etwas beruhigt, bevor die eigentliche Narkosespritze in die
          Muskulatur oder Vene erfolgt. Ein zentraler Venenzugang ist
          wichtig, damit Infusionen und lebensrettende Notfallmedi-
          kamente bei Bedarf sofort verabreicht werden können.
          Danach wird ein Tubus in die Luftröhre vorgeschoben und
          der  Patient mit Betäubungsgas und Sauerstoff passiv be-
          atmet. Eine solche Inhalationsnarkose hat den Vorteil, dass
          diese gut steuerbar ist. Das Tier verfällt in eine Art Tief-
          schlaf, wobei die Augen geöffnet bleiben. Damit sie nicht
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