Page 35 - Kiebitzmarkt Bergen - Heimtier 164 Juli-August 2025
P. 35
35
n Deutschland im Jahr 2000 gegründet, rettet und versorgt
Idas Tierheim am Rande der rumänischen Kleinstadt Pitesti
auf einem fünf Hektar großen Areal einer ehemaligen
Fuchsfarm streunende Hunde und Katzen. Nicht zutreffender
könnte sein Name „Smeura“ sein, steht dieser Begriff doch
im Rumänischen für „Zuflucht“ oder „Unterschlupf“. Aktuell
beherbergt das Tierheim Smeura mehr als 6 000 Hunde,
darunter rund 1 200 Welpen und Junghunde sowie 450 Katzen.
BEDINGUNGEN AUF DEN STRASSEN RUMÄNIENS
Seit vor gut zehn Jahren in Rumänien das Tötungsgesetz für
Straßenhunde eingeführt wurde, sind öffentliche Tierheime im
Land für die meisten Tiere, die auf Rumäniens Straßen aufgegriffen
werden, der sichere Tod. Denn lediglich vierzehn Tage verbleiben
sie dort, bevor das Tötungsgesetz es erlaubt, die Vierbeiner umzu-
bringen, werden sie nicht vor Ablauf dieser Frist abgeholt. Gegen
dieses grausame System kämpft die Tierhilfe Hoffnung mit aller
Kraft und versucht so viele Hunde wie möglich aus den umliegenden
Tötungsstationen zu retten. Im Tierheim Smeura finden die hei-
matlosenTiere Zuflucht. Dafür sind die Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter rund um die Uhr im Einsatz. Es ist ein stiller Held:innen-
dienst, der getragen wird von dem Engagement, der Tierliebe und
der Überzeugung, dass ein jedes Tierleben zählt.
Präventiver Tierschutz – darauf setzt die Tierhilfe Hoffnung mithilfe
ZUFLUCHTSORT FÜR KATZEN – entsprechender Kastrationsaktionen und bietet der rumänischen
VORSORGE DURCH KASTRATIONSAKTION Bevölkerung kostenlose Kastrationen für ihre Hunde und ihre
Sind Katzen in Rumänien im Gegensatz zu Hunden nicht vom Katzen an. Regelmäßig organisieren Mitarbeiter:innen mobile
Tötungsgesetz bedroht, so finden dennoch auch sie im Tierheim Kastrationsaktionen im gesamten Landkreis des Tierheims. Sechs
Smeura eine sichere Unterkunft. Um das Leid der Tiere langfristig tierärztlich ausgestattete Krankenwagen wurden hierfür eigens zu
zu begrenzen, werden erwachsene Tiere nach erfolgter Kastration modernen Kastrationsmobilen umgebaut, in denen direkt vor Ort
in der Regel wieder freigelassen. Anders sieht es bei Katzenkindern die Operationen durchgeführt werden können. Der Erfolg spricht
oder Handicap-Tieren aus: Für sie ist das Leben auf der Straße ein für sich: 34 650 Tiere konnten allein im Jahr 2024 kastriert werden.
kaum zu überstehender Überlebenskampf. Sind sie zu jung, zu Das bedeutet nicht nur zigtausend verhinderte Geburten – sondern
krank oder verletzt, bleiben sie in der Obhut des Tierheims. auch millionenfach vermiedenes Tierleid.