Page 10 - Kiebitzmarkt Bergen - Journal Sommer 2025
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Praxis & Produkte
                                                 Dry Gardening



                       Schön gärtnern trotz Trockenheit –


                          klimafit, kreativ und pflegeleicht



      Die Sommer werden heißer, die Böden trockener – viele Hobby-  Ursprünglich  im  Mittelmeerraum  und  in  den  Trockengebieten
      gärtner stehen vor der Herausforderung, ihre Gärten an die ver-  Australiens  entwickelt,  hält  dieser Trend  nun  auch  in  mitteleu-
      änderten  Klimabedingungen  anzupassen.  Gleichzeitig  wächst   ropäischen  Gärten  Einzug.  Mit  den  richtigen  Pflanzen,  intelli-
      das  Bedürfnis  nach  naturnahen,  pflegeleichten  und  optisch   gentem Bodenmanagement und einem neuen Blick auf Ästhetik
      ansprechenden  Gartenkonzepten.  Die  Lösung?  Dry  Gardening   kann jeder Garten zur klimafitten Oase werden – ganz ohne täg-
      – eine zukunftsfähige Gartengestaltung, die Schönheit mit Was-  lichen Gießaufwand.
      sereffizienz verbindet.

                                      Was ist Dry Gardening?

       Dry Gardening (dt.: „Trocken-Gärtnern“) bezeichnet eine Garten-  Dry Gardening ist kein Verzicht, sondern ein Perspektivwechsel:
       praxis, bei der bewusst auf stark wasserbedürftige Pflanzen verzich-  von „immergrün & englischer Rasen“ hin zu „strukturreich, lebendig &
       tet wird. Stattdessen kommen trockenheitsverträgliche, standortan-  ressourcenschonend“.
       gepasste Arten zum Einsatz. Ziel ist es, mit weniger Wasser, weniger
       Pflege und mehr Klimaresilienz eine attraktive und nachhaltige Be-
       pflanzung zu gestalten.





                         Die wichtigsten Grundprinzipien






          1. Pflanzenwahl:                                        2. Boden verbessern & Mulchen
          Hitzeresistent & genügsam
                                                                  Sandige oder stark durchlässige Böden speichern wenig
                                                                  Feuchtigkeit. Die Lösung:
          Die Auswahl der richtigen Pflanzen ist das A und O.
          Ideal sind Arten mit:                                   • Kompost & Humus einarbeiten –
                                                                    erhöht Wasserhaltefähigkeit
          • tiefem Wurzelwerk
                                                                  • Mulchen mit mineralischem Material wie Kies oder
          • kleinen, harten oder silbrigen Blättern                 Lavagranulat – reduziert Verdunstung und unterdrückt
            (Verdunstungsschutz)                                    Unkraut
          • Herkunft aus trockenen Regionen                       • Bodenabdeckung mit Steinen, Rindenmulch oder
                                                                    mediterranen  Bodendeckern  –  schützt  und  gestaltet
                                                                    zugleich



           Beispiele für Zierpflanzen im Dry Garden:
             Stauden & Gräser   Kleinsträucher & Gehölze

               Steppen-Salbei          Lavendel
                  (Salvia)       (Lavandula angustifolia)
                Kugeldistel            Blauraute
                 (Echinops)           (Perovskia)
                Prachtkerze           Bartblume
                  (Gaura)             (Caryopteris)
             Lampenputzergras         Felsenbirne
                (Pennisetum)         (Amelanchier)
                Katzenminze        Sanddorn, Schlehe,
                 (Nepeta)              Berberitze
                                                                                    Kugeldistel



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