Page 50 - Kiebitzmarkt Bergen - Heimtier 165 Oktober-November 2025
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DAS SPIEL MIT DEM STÖCKCHEN
Stockverletzungen beim Hund
Viele Hunde lieben das Spielen mit einem Stöckchen. Und während die einen ein besonders großes Format
bevorzugen, das kaum im Maul zu tragen ist, erfreuen sich andere an vorrangig dünnen Stöcken, die hervor-
ragend durch die Lüfte fliegen. Doch für unsere Vierbeiner ist das Spiel mit dem Stöckchen nicht ganz un-
gefährlich.
ür viele Hundehalter:innen ist es ein vertrauter Anblick: Das Selbst dünne Äste können beim Kauen oder Apportieren splittern.
FStöckchen wird geworfen und noch während es seine Saltos Scharfkantige Holzstücke dringen leicht in Zahnfleisch, Gaumen
durch die Luft dreht, prescht der Vierbeiner hinterher, um das be- oder Rachen ein. Dabei sind manche Verletzungen äußerlich kaum
gehrenswerte Objekt noch in der Luft fliegend zu fangen. Für den sichtbar.
Hund ist die Landung des Stöckchens schlecht kontrollierbar. Die
Folgen eines misslungenen Fangversuches sind oft Zerrungen, DIAGNOSE FREMDKÖRPER
Verrenkungen oder gar Knochenbrüche. Zeigt der Hund Symptome wie Speicheln, Schluckbeschwerden,
Husten oder Blutungen, ist unbedingt und unverzüglich der Gang
Besonders gefährlich wird es, bleibt der Stock mit einem Ende im zu einem Tierarzt oder einer Tierärztin zu erfolgen. Dabei gestaltet
Boden stecken und die Spitze ragt heraus. Zur selben Zeit kommt sich die Suche nach dem Fremdkörper in vielen Fällen nicht ein-
der Vierbeiner mit hoher Geschwindigkeit angerast, kann nicht fach und wird daher häufig am sedierten oder narkotisierten Tier
rechtzeitig abbremsen und rammt sich das Holz in den Rachen durchgeführt. Nicht immer kann eine Endoskopie Aufschluss über
oder in andere Körperregionen. Folglich kann dies zu Rissen und die Lage des Fremdkörpers geben, sodass Röntgen- und CT-Auf-
Quetschungen, aber auch zu inneren Verletzungen an Speiseröhre nahmen hinzugezogen werden, um luftgefüllte oder entzündliche
oder Lunge führen. Dabei wird die „Tatwaffe“ leicht übersehen, Bereiche in der Tiefe entdecken zu können
wenn sie abknickt und nur noch Bruchteile davon im Tierkörper
verbleiben.