Page 52 - Kiebitzmarkt Bergen - Heimtier 159 Oktober-November 2024
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          Mehr als nur ein Freund





          Mehrhundehaltung




          Gemeinsam spielen, kuscheln und Schabernack treiben: Hunde sind Rudeltiere und die Freude ist meist
          groß, wenn sie bei Spaziergängen auf Artgenossen treffen. Wer mit einer Mehrhundehaltung liebäugelt,
          sollte das neue tierische Familienmitglied jedoch sorgsam auswählen, damit aus mehreren Hunden ein
          stimmiges Rudel wird.






                                                               rfreut sich die Mehrhundehaltung auch seit Jahren zunehmender
                                                            EBeliebtheit, so setzt die Entscheidung für die Aufnahme eines
                                                            zweiten oder sogar dritten Vierbeiners nicht nur eine gute Planung
                                                            und den erforderlichen Platz voraus. Wichtig ist es, dass sich zu-
                                                            nächst intensiv mit dem bereits vorhandenen Hund beschäftigt
                                                            wurde. Denn eine individuelle Beziehung zu jedem einzelnen Tier
                                                            aufzubauen, ist eine wichtige Voraussetzung für eine stabile Struktur
                                                            und ein harmonisches Zusammenleben innerhalb einer Hunde-WG.

                                                            WER PASST ZU WEM?
                                                            Nicht nur die Rasse, sondern auch Geschlecht, Größe, Alter und
                                                            Charakter des neuen tierischen Familienmitglieds spielen eine wich-
                                                            tige Rolle für das Gelingen einer erfolgreichen Gruppenkon stellation.
                                                            Zudem sollten Größen und Temperamente zusammenpassen.
                                                            Lassen sich grundsätzlich alle Rassen miteinander vergesellschaften,
                                                            so ist es durchaus vorteilhaft, wenn das Temperament sowie die
                                                            körperlichen Voraussetzungen der Hunde zueinander passen.
                                                            Kommt ein neuer Hund in die Familie, ist ein Altersunterschied von
                                                            etwa drei  Jahren zum  alteingesessenen  Gefährten  ideal. Ältere
                                                            Hunde strahlen meist viel Souveränität aus, sodass seltener Kon-
                                                            flikte im Zusammenleben mit dem jüngeren Artgenossen entstehen.
                                                            Wird es dem Seniortier zu viel, wird es seinen Unmut in Form von
                                                            Bellen oder Knurren kundtun und so seine Grenzen aufzeigen.

                                                            WELPE, JUNGHUND ODER ADULT – WAS TIERFREUND:INNEN
                                                            BEI DER AUSWAHL EINES WEITEREN HUNDES BEACHTEN
                                                            SOLLTEN
                                                                 *
                                                            Welpe  – Von Anbeginn sind die Tierhalter:innen für die individuelle
                                                            Entwicklung verantwortlich, was großartige Voraussetzungen sind,
                                                            aber natürlich keine Garantie für ein harmonisches Familienleben
                                                            darstellt. Hündinnen verhalten sich gegenüber Welpen oft zickiger,
                                                            da fremdes Genmaterial in die Gruppe kommt. Rüden hingen nehmen
                                                            Welpen häufig leichter an.

                                                                   *
                                                            Junghund  – Hunde in der Pubertät sind durch Hormonschwan-
                                                            kungen oft unsicher oder extrem überfordert. Die bisherige gute
                                                            Erziehung geht augenscheinlich kurzzeitig verloren und die Unruhe
                                                            kann sich auf die anderen vierbeinigen Familienmitglieder negativ
                                                            auswirken.
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