Page 36 - Kiebitzmarkt Bergen - Heimtier 158 August-September 2024
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Ein sensibler Eingriff
Kastration bei Hunden
Stehen Tierhalter:innen vor der Entscheidung, eine Kastration bei ihrem Vierbeiner durchführen zu lassen,
herrscht häufig Verunsicherung. Dabei können die Gründe für einen solchen Eingriff sehr unterschiedlich sein.
nter einer Kastration verstehen Tiermediziner:innen einen Bei einer Sterilisation werden während eines operativen Eingriffs
Uoperativen Eingriff, bei dem die inneren Fortpflanzungsorgane die Eileiter der Hündin beziehungsweise die Samenleiter eines Rüden
des Hundes entnommen werden. Solch eine Operation kann ge- abgeklemmt, jedoch nicht entfernt. Das bedeutet, dass mit einer
schlechtsunabhängig erfolgen und ist bei Weibchen und Rüden derartigen Operation der Sexualtrieb des Hundes vorhanden bleibt
möglich. Der Entschluss für eine Kastration erfordert reichlich und auch die Hormonproduktion des Hundes weiterhin aktiv ist.
Überlegung, da sie nicht reversibel ist.
Von einer Kastration sprechen Tiermediziner:innen, werden die
KASTRATION VERSUS STERILISATION Keimdrüsen des Hundes entfernt. Während beim Rüden die Hoden
Die Annahme, dass zur Unterbindung der Fortpflanzung bei einer operativ entfernt werden, erfolgt während des Eingriffs bei einer
Hündin eine Sterilisation erfolgt, während Rüden kastriert werden, Hündin die Entnahme der Eierstöcke, des Eileiters, der Gebärmutter
ist immer noch verbreitet, jedoch nicht korrekt. Die Begriffe Sterili- sowie des Muttermunds. Nach einer Kastration ist das Sexualver-
sation und Kastration beziehen sich keineswegs auf das Ge- halten der Vierbeiner unterbunden. Der Grund hierfür liegt im Ent-
schlecht des Hundes, sondern auf den chirurgischen Eingriff. fernen der Keimdrüsen, die bei weiblichen Tieren Östrogen und bei