Page 53 - Kiebitzmarkt Bergen - Heimtier 162 Maerz-April 2025
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zum Menschen – UV-A-Licht wahrnehmen können.
Außerdem sorgt die UV-B-Strahlung für die Bildung von
Vitamin D3, das für den Kalziumstoffwechsel und so-
mit für einen gesunden Knochenbau verantwortlich ist.
TEMPERATUR – JE NACH HERKUNFT DER TIERE
Obwohl alle Reptilien wechselwarme Tiere sind, die
sich durch die Strahlungswärme der Sonne aufwärmen
müssen, um bestimmte Stoffwechselvorgänge zu durch-
laufen, vertragen nicht alle Frösche oder Echsen hohe
Temperaturen. Ein Wüstenbewohner wie die Bartagame
benötigt Wärmespots mit Temperaturen von bis zu 50 °C.
Ein Regenwaldbewohner hingegen droht bei solchen Tempera-
turen leicht zu überhitzen, da die Sonne im dichten tropischen
Wald so gut wie nie den Boden erreicht. Daher muss die maximale
Temperatur im Terrarium immer dem Herkunftsgebiet des Tieres
angepasst sein. Weiterhin ist ein Temperaturgefälle (Gradient) im
Terrarium außerordentlich wichtig: Am wärmsten ist es unter der
Wärmelampe, und je weiter sich ein Tier davon entfernt, desto kühler
wird es. In einem Terrarium für Baumbewohner wie Geckos er-
streckt sich der Wärmegradient am besten vertikal, in einem Terra- Durch ein morgendliches Sprühen im Terrarium kann kurzzeitig
rium für Bodenbewohner wie die Bartagame muss es einen hori- die Luftfeuchtigkeit erhöht werden – dies ahmt den Morgentau in
zontalen Gradienten geben. Alle Wärmelampen müssen zudem über den natürlichen Habitaten nach. Doch grundsätzlich sollte bei diesen
einen Schutzkorb verfügen, damit sich die Terrarienbewohner Tierarten auch ein kleiner Teil des Terrariums als Feuchtbereich
nicht an der heißen Lampe verbrennen können. zur Verfügung stehen, der zum Häuten oder zur Eiablage genutzt
wird.
WELCHE LUFTFEUCHTIGKEIT?
Ebenso wie die Temperatur, muss sich die Luftfeuchtigkeit in einem WICHTIGE GRUNDLAGE – DER BODEN
Terrarium am Herkunftsgebiet des Tieres orientieren. Regenwald- Abhängig von der Tierart kommt dem Bodenmaterial eine mehr
bewohner, wie Pfeilgiftfrösche oder einige Geckos, benötigen ganz- oder weniger bedeutende Rolle zu. Baumbewohnende Geckos
tägig eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent. Durch regel- halten sich nur in Ausnahmefällen auf dem Boden des Terrariums
mäßiges Besprühen mit Wasser erreicht diese kurzzeitig auch mal auf – hier ist je nach Herkunftsgebiet meist Erde oder Sand wie
nahezu 100 Prozent. Bei so hoher Luftfeuchtigkeit ist besonders auf auch eine Mischung aus beiden Materialien ausreichend. Grabende
die Hygiene im Terrarium zu achten, damit sich kein Schimmel bildet. Tierarten, wie viele Agamen oder auch Leopardgeckos, benötigen
Durch entsprechende Lüftungsflächen im gläsernen Heim muss hingegen einen Untergrund, in dem sie buddeln können. Im Zoo-
ein Luftaustausch sichergestellt sein. Auch durch ein „Animpfen“ fachmarkt sind hierfür Sand-Lehm-Mischungen erhältlich, die das
des Bodengrundes mit Kleinorganismen wie Springschwänzen Graben von formstabilen Höhlen ermöglichen. In Feuchtterrarien
(Collembola) oder tropischen Asseln können Reptilienhalter:innen haben sich Terrarienerde, Torf und Pinienborke als sinnvoll erwiesen.
der Schimmelbildung vorbeugen, da sie Nahrungsreste vertilgen, Auch eine Mischung aus den Substraten kann – je nach Tier –
die sonst schimmeln könnten. geeignet sein. Hände weg von Buchenholzgra-
nulat oder Spielzeugsand: Diese nehmen
Und dann gibt es Wüstenbewohner, keine Feuchtigkeit auf und schim-
für die schon 40 bis 60 Prozent meln schnell.
Luftfeuchtigkeit ausreichen.