Page 4 - Kiebitzmarkt Journal Herbst 2020
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Hagebutte Superfood
aus Uromas
Zeiten
Die Heckenrosen säumen das ganze Jahr über unauffällig die Feld-
sowie Waldränder und finden nur wenig Beachtung. Auch in eini-
gen Gärten steht die auch als Wildrose bekannte Pflanze. Doch im
Herbst kann kein Spaziergänger mehr an den Sträuchern mit den
knallroten Hagebutten vorbei gehen. Die roten Früchte leuchten
mit dem Herbstlaub um die Wette. Botanisch gesehen sind die ro-
ten Farbtupfer keine Beeren, sondern zählen zu den Sammelnuss-
früchten.
Die im Volksmund gerne als „Kerne“ bezeichneten Nüsse im Inne-
ren der Scheinfrucht kennt wohl jeder noch aus der Kindheit als
„Juckepulver“. Die kleinen Härchen lösen bei Hautkontakt einen
unangenehmen Juckreiz aus. Somit galt es schon früher als belieb-
ter Kinderstreich, sich gegenseitig das Juckepulver in das Shirt zu
stecken.
Der hohe Vitamin C Gehalt der Hagebutten stellt sogar die Zitrone
in den Schatten und ist neben Sanddorn der größte einheimische
Vitamin C Lieferant. Um seinem Körper etwas Gutes zu tun, muss
es also nicht immer das Superfood, wie beispielsweise die Goji-
Beeren aus fernen Ländern, sein. Zudem enthält die Hagebutte
viele Antioxidantien und Mineralstoffe. Ihnen wird sogar nachge-
sagt, dass sie unser Immunsystem stärken, die Darmaktivität re-
gulieren, die Wundheilung fördern und eine leicht harntreibende
Wirkung haben.
Geerntet werden können die Früchte der Wildrose im Herbst. Der
richtige Zeitpunkt ist, wenn die Früchte gut ausgefärbt aber noch
hart sind, denn dann haben sie die meisten Vitamine. Trockene,
sonnige Herbsttage eignen sich am besten für das Ernten der Ha-
gebutten.
Schon unsere Urgroßmütter wussten die roten Vitaminbomben zu
schätzen und konservierten diese für den Winter. Denn die roten
Früchte sind nicht nur gesund, sondern auch eine fast vergessene
Delikatesse.
Gesunder Snack für Geduldige
Die roten Früchte können auch roh als gesunder Snack für
Zwischendurch, im Salat oder als frischer Tee verzehrt werden.
Und so geht´s:
Die Hagebutten waschen und Kelch sowie Stiel abschneiden.
Anschließend wird die Frucht längs durchgeschnitten und die
Kerne mit den unangenehmen Härchen entfernt.
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